Feierliche Freisprechung im Bremer Rathaus
Bremen, 28. August 2025 „Ein Hoch auf uns! Auf dieses Leben. Auf den Moment, der immer bleibt…“ Treffender als Andreas Bourani es singt, ist dieser Augenblick nicht zu beschreiben, wenn 19 in Zunft gekleidete Junggesellinnen und Junggesellinnen den Kaminsaal des Bremer Rathauses betreten. Stolz und Erleichterung waren an Augen und Lippen abzulesen. Und das nicht nur bei den jungen Leuten, um die sich die Veranstaltung dreht - nein, den Eltern, Großeltern, Freundinnen und Freunden ging es offensichtlich genauso.
Kai Stührenberg überbrachte in seiner Funktion als Staatsrat die Glückwünsche des Bremer Senats. Er begrüßte die jungen Handwerkerinnen und Handwerker sowie ihre Begleitungen sehr herzlich und sprach ihnen seine Anerkennung für den erfolgreichen Abschluss aus. „Sie haben Großes geleistet“, so Stührenberg. Die Ausbildung sei vielseitig und damit anspruchsvoll, doch das Dachdeckerhandwerk sei ein wichtiger Partner, nicht zuletzt auch für die Energiewende und den Klimaschutz.
Sascha Apel, Obermeister der Dachdecker-Innung Bremen, erinnerte in seiner Rede noch einmal an die zurückliegenden drei Ausbildungsjahre. „Ihr habt drei Jahre lang gelernt, geschleppt, gehammert und geschweißt – mit Leidenschaft, mit Hingabe, aber auch mit Frust und Muskelkater.“ Er forderte die Junggesellen und Junggesellinnen auf, neugierig, handfest und auf dem Dach zu bleiben.
Neben den Absolventinnen und Absolventen galt sein Dank auch den vielen, die im Hintergrund zum Gelingen der Ausbildung beigetragen haben: den Prüfungsausschüssen, den Lehrkräften, den Ausbildungsstätten und den Ausbildungsbetrieben da, so Apel, diese oft zu wenig gelobt werden.
Der Höhepunkt war jedoch der eigentliche Akt der Freisprechung– denn erst mit dem dritten Hammerschlag auf die Dachdeckerlade von Lehrlingswart Andreas Nowotnik erfolgt die Erhebung in den Gesellenstand. Das auch sie an der traditionellen Freisprechung der Dachdecker-Innung Bremen teilnehmen konnten und ihren Gesellenbrief feierlich überreicht bekamen, darüber freuten sich die neuen Gesellen einiger nicht der Innung angehörigen Betriebe.
Für die beste Prüfung erhielt Michelle Dietrich von der Firma Schmidt einen Schieferhammer. Einen solchen bekam Jan Hendrik Harpers von der Firma Haarde für das beste Berichtsheft.
Im Anschluss an die Freisprechung durften, was nur wenige Besucher dürfen, die neuen Gesellen und Gesellinnen zusammen mit ihren Begleitungen auf den Dachboden des Rathauses. Dort konnten sie die Konstruktion des Dachstuhls bestaunen.
Auch kulinarisch wurde nicht gespart: Das anschließende Grillbuffet im Atlantic Grand Hotel ließ keine Wünsche offen.
Die freigesprochenen Gesellen:
- Tyron Titus Witte (Dachdeckerei Dietrich)
- Lars Schmidt (Sascha Apel Dachdeckermeister)
- Mika Jonas Huss (L. + S. Howald)
- Jorrit Eislieb (L. + S. Howald)
- Jan Hendrik Harbers (Bedachungsgesellschaft Haarde)
- Sinan Kurt (Rath Bedachungen)
- Steven Bley (A.W. Kochan Bedachungsgesellschaft)
- Michelle Dietrich (Friedrich Schmidt)
- Ennes Bruns (Friedrich Schmidt Bedachung)
- Bennet Knaup (Friedrich Schmidt Bedachung)
- Mika Böhme (Hartwig Bedachungs)
- Josh Kreitmeyer (Stickelmann & Heldt Dachdeckermeister)
- Ayke Christoper John (Liebmann & Sittig)
- Adam Haide (Heinrich Strangmann)
- Amar Dag (Norbert & Marco Bätjer DDM)
- Kevin Claus (Sedar Ceylan)
- Max Mangel (Dadego)
Überraschung an der Weser – 1. Sommerfest der Dachdecker-Innung Bremen
Bestes Sonnenwetter, ein überraschender Veranstaltungsort und gut gelaunte Gäste: So lässt sich das neu ins Leben gerufene Sommerfest der Dachdecker-Innung treffend beschreiben. Obermeister und Vorstand hatten zum Sommeranfang in den „Wasserturm“ geladen, das historische Klinkergebäude an der Weser, auch „Umgedrehte Kommode“ genannt. Das ließen sich Innungsmitglieder und Freunde aus Handel und Industrie nicht nehmen, die teils mit ihren Familien zum Weserufer gekommen waren.
Die altehrwürdige riesige Halle („Kathedrale“), angenehm kühl, mit historischem Deckengewölbe und moderner Einrichtung, regte zu lockeren Gesprächen, Austausch und Fachsimpeln über den Stand der Dinge an. Leckere Speisen und Getränke wurden vom Top-Caterer vor Ort zubereitet. Serviert wurde zudem im Außenbereich, wo es sich die Gäste unter Sonnenschirmen oder unter schattigen Bäumen gemütlich machten.
Auch der Nachwuchs hatte seinen Spaß. Die Kinder beschäftigen sich spielerisch und kreativ, wobei die Popcorn-Maschine sowie Eis am Stiel doch zu den Favoriten an diesem Tag zählten.
Ein gelungener Sommerauftakt, eine gute Idee, so der Tenor der Gäste, die den Nachmittag positiv erlebten und sich zum Abschied herzlich für die Einladung bedankten.
Die Kohlfahrt 2025 ging nach Bremen-Nord
„Zusammenkommen, miteinander reden, zünftig speisen, gemeinsam feiern, zusammenhalten“, nach dieser Prämisse begrüßte die Dachdecker-Innung Bremen das neue Jahr. Die traditionelle „Kohlfahrt“ führte am 10. Januar 2025 per Bus und Wanderung nach Bremen-Nord, zum Gasthof „Grüner Jäger“ in Farge. Obermeister Sascha Apel begrüßte rund 50 Teilnehmer aus Handwerk und Gästen von Industrie und Handel, während sich Lehrlingswart Andreas Nowotnick als „neuer Organisator“ der Kohlfahrt vorstellte. Er übernahm dieses „Ehrenamt“ von Dachdeckermeister Thomas Hoppe, der mit herzlichem Dank und viel Applaus für seine langjährige Organisation bedacht wurde. Der gute Service sowie die äußerst schmackhaften Kohlspeisen ließen keine Wünsche offen und gaben den „Machern“ das Lob, den richtigen Ort gewählt zu haben.
Für ein besonderes Highlight hatte der in Bremen-Nord ansässige Dachdeckerbetrieb von Innungsvorstand Andreas Böltau gesorgt. Während der Wanderung am Weserdeich sorgten seine Mitarbeiter bei einem „Boxenstopp“ mit Glühwein, Kaffee und belegten Broten für die kleine Stärkung zwischendurch.
Die „Kohlkönigfindungskommission“ ernannte Wolfgang Holzkämper, von der Bauder GmbH & Co. KG zum neuen Kohlkönig. Der sichtlich überraschte „Friesenjung“ wurde für seine langjährige Freundschaft zur Innung sowie für seine fachlich versierte Unterstützung der Innungsbetriebe gekürt. Wolfgang Holzkämper kann die Münzenkette nun ein Jahr tragen, um dann namentlich auf dem neu gestalteten Banner genannt zu werden. Dort ist die erste Eintragung aus dem Jahre 1956 zu sehen.